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Poppele-Zunft Singen 1860 e.V. stellt sich vor

Die Poppele-Zunft feiert 150-jähriges Bestehen

Die Poppele-Zunft wird im Jahr 2010 150 Jahre alt. Der Geburtstag wird vom 28. bis zum 31. Januar 2010 gebührend gefeiert. Im Mittelpunkt steht dabei ein großes Narrentreffen, bei dem ca. 60 Zünfte aus dem schwäbisch-alemannsichen Raum und der Schweiz erwartet werden.

Geschichte der Poppele-Zunft Singen

Anzeige im Höhgauer Erzähler 1860

Die Gründung der Poppele-Zunft geht zurück ins Jahr 1860, als am 16. Februar 1860 in einem Zeitungsinserat im „Höhgauer Erzähler“ eine Narrengesellschaft ins Leben gerufen wird. Die Narrengesellschaft nannte sich damals „Narronia“ Singen. 1886 wurde die „Narronia“ in „Narrenverein Poppele“ umgetauft. Mit der Aufnahme in die Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte 1933 nennt sich der Verein dann "Narrenzunft Poppele 1860 e.V." Die Ursprünge des Fasnetbrauchtums in Singen reichen über das Jahr 1805 hinaus, also bis zum Ende der österreichischen Herrschaft in der Landgrafschaft Nellenburg (heute Stockach). Die Zeitungsanzeige im „Höhgauer Erzähler“ vom 16. Februar 1860, in dem zu lesen war, dass die Narrenmutter nach 55jähriger Zurückgezogenheit wieder pudelnärrisch geworden sei, ist ein Beweis dafür, dass die Narreneltern schon vor dem Jahr 1805 an der Singener Fasnacht aktiv waren.

Der Poppele - Leitfigur der Singener Fastnacht

Popolius Maier, 15. Jahrhundert

Leitfigur der Zunft und Schirmherr der Singener Fasnet ist der Poppele, eine Gestalt, die an den historisch belegbaren Popolius Mayer von der Burg Hohenkrähen erinnert. Dieser war um im 15. Jahrhundert Vogt auf dem Hohenkrähen und ein bösartiger Leuteschinder, der nach seinem plötzlichen Tod durch einen Sturz vom Pferd als Geist umgehen musste, weil seine Seele keine Ruhe fand. Er wurde zur Sagenfigur im Hegau und als Geist trieb der Poppele allerhand Schabernack und ärgerte insbesondere die einfachen Leuten über alle Maßen.

Geschichte der Poppele-Zunft Singen

Schriftliche Aufzeichnungen über den Ablauf der dörflichen Fasnacht in Singen vor 1800 und die dabei mitwirkenden Figuren gibt es allerdings nicht. Man mag dies bedauern, aber unsere Vorfahren sahen wenig Veranlassung, über das selbstverständliche, alljährliche wiederkehrende heimische Brauchtum zu berichten. Trotzdem lassen sich aus späteren Aufzeichnungen und aus der mündlichen Überlieferung einige Schlüsse ziehen: Zum ältesten Bestand der Singener Fastnacht gehören neben den Narreneltern auch die „Hoorigen Bären“, die an Fasnacht als Strohmänner aufgetreten sind. Diese urtümliche Gestalt ist wohl als Wilder Mann zu deuten und unstrittig eine der Hauptfiguren der schwäbisch-alemannischen Fasnacht. Daneben haben wir an überliefertem Brauchtum die Fasnetstage, nämlich den Schmutzige Dunschdig (an dem die fettigen Fasnetsküchle gemacht wurden) sowie den Fasnets-Sunndig, -Mändig und -Zieschdig. Am Schmutzige Dunschdig, dem wichtigsten Tag der Fasnet, wurde der Narrenbaum gefällt, eingeholt und seit der Mitte des 19. Jahrhunderts auf dem Hohgarten neben dem Rathaus in Singen gesetzt. Besonderer Beliebtheit erfreuten sich die organisierten Umzüge an denen Sämann, Egge und Pflug mitliefen. Am Fasnets-Sunndig fanden seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einfache Fasnetsspiele, auch große theaterähnliche Auf- und Umzüge und närrische Jahrmärkte statt. Am Abend des Fasnets-Zieschdig wurde ein Strohmann auf dem Hohgarten verbrannt und die Fasnet beendet.Die Fasnet in Singen war überwiegend eine dörfliche Straßenfasnet.

Singener Narrenruf

HOORIG ISCH DE SÄLL

Hoorig, hoorig, hoorig isch de säll,
Und wenn de säll it hoorig wär,
No dät mer it wisse, wer hoorig wär,
Hoorig, hoorig, hoorig isch de säll.

Es ist nicht einfach über den Ursprung des Narrenrufes zu berichten, denn historische Aufzeichnungen sind überaus spärlich und fehlen über manche Zeitspannen ganz. Ein sehr umfangreiches u. wertvolles Quellenmaterial zur alten Singener Dorffasnacht haben der langjährige Zunft-Säckelmeister Peter Oexle und der damalige Zunftschreiber Hans Maier in den 30er Jahren zusammengetragen. In der Chronik von Hans Maier lässt sich über den uralten Singener Narrenspruch nachlesen, dass es ein Verdienst des ehemaligen Narrenvaters und Altstadtrat Otto Waibel ist, Ende der 20er Jahre den Singener Narrenspruch wieder eingeführt zu haben. Er lautet: „Hoorig, hoorig, hoorig isch de säll! Und wenn dä säll itt hoorig wär, no däht mär it wüssä wär hoorig wär!“ Dieser Wortlaut hat sich in der Poppele-Zunft bis heute bewahrt.

Hoorig anhören [161 KB]

Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte

Die Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) ist die älteste und größte Narrenvereinigung im deutschen Südwesten mit über 50.000 Mitgliedern in 69 Zünften. 1924 schlossen sich die historischen Zünfte Badens, Württembergs und Hohenzollerns zusammen – ein Vierteljahrhundert bevor sich das Land Baden-Württemberg aus den gleichen Raumschaften gründete. Das zugehörige Museum „Narrenschopf“ in Bad Dürrheim zeigt über 400 Figuren aus den Narrenstädten und -dörfern der VSAN. Der Poppele-Zunft Singen ist eine von vier Zünften der Fasnetslandschaft Hegau in der VSAN.

Anlass für das Landschaftstreffen „Hegau“ ist das 150-jährige Jubiläum der Poppele-Zunft Singen zu dem die historischen Narrenzünfte der VSAN aus Bonndorf, Donaueschingen, Ehingen, Engen, Haslach, Hirrlingen, Konstanz, Meersburg, Meßkirch, Offenburg, Pfullendorf, Schramberg, Sachsenheim, Stockach, Tiengen, Weingarten und Willlisau nach Singen reisen werden. Zudem präsentieren traditionelle Narren- und Fastnachtsgruppen aus verschiedensten Regionen einen Einblick in die Reichhaltigkeit der unterschiedlichsten Fastnachtsbräuche zum Thema Strohbären, Reisig, Naturmaterialien, Drahtgazemasken und Sagen.