„Seit 1955 hat die Zunft ihren eigenen Fanfarenzug. Der „FZ“ tritt nicht nur an der Singener Fasnet auf, sondern in seinen historischen Landsknechtsuniformen auch bei anderen Anlässen unterm Jahr (z. B. bei Wertungsspiele in Schriesheim und beim Schlossstraßenfest). Sein Repertoire reicht von den traditionellen Fanfarenzugmärschen bis hin zur Adaption von modernen Schlagern. Im Jahr 2025 feiert der FZ sein 70-jähriges Jubiläum.
Dabei hat der Schellenhansel eine Tradition, die bis ins 19. Jahrhundert zurück reicht. So wurde in der Poppele-Chronik beim Jahr 1894 auf ein Schellenhansel im Hintergrund eines Bildes hingewiesen, dass diese Narrenhäser Jahrzehnte in der Singener Fasnet üblich waren. Nach der Jahrhundertwende verschwand der Schellenhansel aus dem Bild der Singener Fasnet und kehrte erst 1934 wieder zurück. Damals wurde von der NS-Regierung die Wiederbelebung traditioneller Bräuche gefördert. Von da an war der Schellenhansel wieder fester Bestandteil der Singener Fasnet bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges. So nahm die Poppele-Zunft im Februar 1938 mit einer Gruppe Schellenhansel am Großen Narrentreffen in Überlingen am See teil. Heute, über 60 Jahre Späte erlebt der Schellenhansel sozusagen seine dritte Geburt. Nachdem aus der Gruppe der Rebwieber vermehrt der Wunsch kam, auch als weibliches Zunftmitglied maskiert an der Fasnet teilnehmen zu können, kam ein Rebwieb auf die Idee, diese schöne, alte Narrenfigur wieder mit Leben zu erfüllen und zusätzlich mit einer Drahtgazemaske zu versehen. Die Gruppe der Schellenhansel ist ausschließlich den weiblichen Mitgliedern der Zunft vorbehalten.