Als charakteristisch für die Fasnetsgestalten in der Bodenseeregion gelten die mit mehrfarbigen Stoffblätzle zusammengesetzte Gewänder der Hansele. Das Singener Blätzlihansel ist seit Beginn des 19. Jahrhundert nachweisbar und wurde zusammen mit dem Hoorigen Bär 1949 wiederbelebt. Das Häs besteht aus Hose mit Kittel mit in gleicher Form gestanzten Blätzle mit genau festgelegten und in einer bestimmten Reihenfolge angeordneten Farbtönen (gelb, grün, braun, rot, blau). Dazu gehören ein Schweif mit Fuchsschwanz und eine schwarze Stoffmaske mit rot eingefassten Rändern bzw. Öffnungen.
Ungefähr dreihundert kleine Schellen und die „Suubloodere“ (eine aufgeblasene Schweinsblase) verleihen dem Blätzlihansel einen fröhlichen Charakter. Über den Ursprung der bunten Stoffgewänder kursieren teilweise überspitzte Vermutungen. Sehr nahe liegt die Überlegung, dass die Blätzlekleider für die frühere Generationen schlichtweg am billigsten herzustellen waren, weil sie einfach aus Resten zusammengeflickt wurden. Obwohl die Blätzlegewänder inzwischen zu textilen Kunstwerken veredelt wurden und viele von ihnen recht freundliche Züge tragen, stehen diese Gestalten in Verbindung mit dem Allerweltsnamen Hans: Die Benennung Hansele ist ein Hinweis, dass diese Fasnetsgestalt für eine nicht ganz ernstzunehmende Person steht, was noch immer in „Hanswurst“ oder in dem Verb „hänseln“ zum Ausdruck kommt (vgl. Werner Mezger, „Das große Buch der schwäbisch-alemannischen Fasnet“, S. 51) . In der Poppele-Zunft gibt es ca. 100 Blätzlihansel, wobei alle Hästräger männlich sind.