Traditionsfiguren der Singener Fasnet

Poppele Timo Heckel u. Eierwieb Uwe Seeberger

Der Poppele und das Eierwieb

Leitfigur der Zunft und Schirmherr der Singener Fasnet ist der Poppele, jene Gestalt, die an den historisch belegbaren Popolius Mayer von der Burg Hohenkrähen erinnert. Dieser lebte im 15. Jahrhundert und muss ein Schalk und Tunichtgut gewesen sein, so dass er in den Poppelesagen weiterlebte.

Der Sage nach spielte der Poppele dem Eierwieb einen Streich, indem er sich als Felsblock tarnte, auf dem sich das Eierwieb auf dem Weg zum Markt ausruhte. Die Eier fielen aus dem Korb und rollten den Berg hinuter – ohne allerdings dabei kaputtzugehen.

(Der Wortlaut der Sage findet sich bei „Der Poppele und das Eierwieb„). Das Eierwieb, das von einem Mann dargestellt wird, tauchte vor dem ersten Weltkrieg nur ab und zu auf; auch es gehört seit 1933 zum festen Inventar der Narrenfiguren..

Narrenvadder Peter Kaufmann u. Narrenmodder Ekkehard Halmer

Die Narreneltern

Die Narreneltern sind in Singen schon seit dem beginnenden 19. Jahrhundert nachweisbar. Die Narrenmutter wird dabei stets von einem Mann dargestellt. Zu den Aufgaben der Narreneltern gehört natürlich, dass sie für den Narrensamen verantwortlich sind, der den Fortbestand der Fasnet garantiert.

Narrenbolizei
Rüdiger Grundmüller

Die Narrenbolizei

Der Narrenbolizei gehört wie die Narreneltern zu den ältesten Singener Fasnetsfiguren. Er trägt stets die Schelle mit sich, die an die Dorfschelle der vergangenen Jahrhunderte erinnert, als Nachrichten im Dorf durch Ausrufen verbreitet wurden.

Fellbär mit Treiber

Der Fellbär tritt wahrscheinlich erst seit dem letzten Jahrzent des 19. Jahrhunderts auf.
Nach einer Version sei er als Ersatz für den nur einmal zu tragenden Hoorig Bär zwischen 1890 – 1900 eingeführt worden. Wahrscheinlicher ist indessen, dass er ein Überbleibsel eines Fasnetspiels ist, und zwar wohl des Jahrmarktes von 1894, unter dessen Attraktionen sich auch ein Bär mit Bärentreiber befand.